Finn sein Pröll
Mit Finn und Fritjof oder auch Tjoffy, wie er bald bei uns hieß, wurde unser Leben etwas atemlos. Die beiden verfügten über ungeheure Energien, die voll ausgelebt werden wollten.
Frühmorgens, Frühsport mit dem
Laserpointer. Pünktlich morgens
um 6.00 Uhr standen beide bereit
zum Einsatz. Im Klartext:
Mein lieber Mann schaffte es
gerade noch sein Bütterchen zu
machen und eine Tasse Kaffee zu
nehmen und dann ging es los. Der
Fußböden rumpelte nur so, wenn
die beiden hinter dem roten
Punkt her stürmten. Der frühmorgendliche Einsatz meines Mannes war bewundernswert!
Nach dem Frühsport rasten die
Kleinen noch in den Garten,
planierten nebenbei einige
Pflanzen und wurden so ihre
restliche Energie los. Unsere
morgendliche Zeit rannte davon.
Wir überlegten ernsthaft, noch
früher aufzustehen.
Bald kristallisierte sich eine
ganz besondere Eigenschaft von
Finn heraus.
Eines Abends, wir saßen im Schummerlicht vor dem Fernseher, kam Finn mit „ etwas grauem“ im Mäulchen. Alarmiert fragte ich meinen Man: WAS schleppt der da an???? Irgendwas Graues, Undefinierbares. Bei uns schrillte der Mäusealarm. Vorsichtig näherten wir uns Finn, der ganz stolz da stand. Nein, keine Maus, es war ein schmutziger Gartenhandschuh, den er sich aus einen Kellerregal geholt hatte. Feiiiiiiiiiiin, Finn !!! Das Lob wurde erwartet!!! Wie gut, keine Maus. Im Laufe des Jahres verfeinerte Finn diese Eigenschaft. Das „Standard - bring - Repertoire“ waren 2 abgebrochene Federteile und eine Kordel aus der 1. Etage. „Finn sein Pröll“, wie es bald bei uns hieß. Sein Kommen war unüberhörbar. Mit einem unüberhörbaren rrrrrrwaauuuuuend und sehr lautem Gerumpel lief der die Treppe aus der 1. Etage herunter und legte uns seine Geschenke in die Diele. Anschließend war Loben angesagt! Ganz stolz ist Finn dann.
Inzwischen zeigt sich auch, wie praktisch er denken kann und bringt 2 Federteile und die Kordel auf einmal. Natürlich mussten wir „Finn sein Pröll“ auch immer wieder in die 1. Etage zurückbringen, schließlich wollte er uns seine Geschenke ja mehrmals am Tag bringen. Nur Spielmäuschen schienen F&F nicht zu interessieren. Über anderthalb Jahre blieben die Teile unbeachtet. Dafür liebte Cheyenne die Mäuschen . Er spielte mit Leidenschaft Mäuschen fangen. Im Winter, das Wetter war schlecht, warf ich meinem Kleinen Mann das Mäuschen in den Keller. Schon ging ein wildes Spielen los. Finn beäugte das Tun von Cheyenne eine Weile und dann….Finn fand Mäuse auf einmal toll!! Er warf die Maus durch den Keller, tat so als ob er sie wieder einfangen wollte, versteckte sie wieder und er brachte sie in die Wohnung mit. Ganz stolz !!! Dann musste die Maus wieder in den Keller geworfen werden. Wir staunten. Auf einmal waren Mäuse das beste Spielzeug der Welt?? Ich begriff es bald. Das Ambiente musste stimmen. Mäuse schienen mach Finns Meinung im Keller zu leben und sonst nirgendwo. Und es mussten zwingend graue Mäuse sein. Ich glaube, wir laufen an „guten Tagen“ einige Kilometer im Haus, um die Maus wieder in das passende Ambiente zu schaffen. Und jetzt spielt die komplette Bande im Keller miteinander Mäuse fangen und wir haben abends für kurze Zeit die Möglichkeit, im Fernsehen Nachrichten zu sehen, bevor Finn mit seiner Beute kommt und natürlich auch gelob gelobt wird!!! Und seit drei Tagen werden die Mäuse von Finn zunächst im Wassernapf „ertränkt“ dann „wiederbelebt“ um sie mir anschließend ganz stolz zu bringen! Klitschenass. |