Die Klappermaus

Als Baschi  im Juni 2001 bei uns einzog, brachte sie eine kleine weiße, klappernde Fellmaus mit. Diese Maus liebte Baschi über alles. Und zwar nur DIESE!!! Die Klappermaus wurde in den Garten geschleppt, in den Trinknäpfen gebadet, von mir wieder getrocknet. uns vor den Füßen geworfen.. los spiel mit mir.....Baschi konnte diese Klappermauswerfspiel sehr lange durch halten. Ich sagte vorsichtshalber zu meinen Mann. Du, denk daran, DIESE Maus müssen wir „ heilig „ sprechen oder anders gesagt, aufpassen, dass sie nicht verschwindet.

Im Laufe der Zeit war die Klappermaus nur noch ein Fragment ihrer selbst aber Baschi liebte sie immer noch. Es ging anderthalb Jahre gut. Dann war die Maus verschwunden. Wir suchten wochenlang alles in der Wohnung und im Garten ab.  Immer stand Baschi dabei mit hoffnungsvollen Blick: Haste die Maus gefunden? Wir boten Baschi die anderen Mäuse an. NEIN, mit denen spiel ich nicht!! Baschi spielte überhaupt nicht mehr. Madamchen übte mächtig Druck aus, die Sucherei im Haus wurde allmählich zur Manie bei uns. Baschi weigerte sich überhaupt zu spielen. Es war zum verzweifeln. Hol doch ein paar neue weiße Mäuse, vielleicht klappern noch andere genauso meinte Nick. Ja gut seufzte ich mit wenig Hoffnung auf Erfolg. Offenbar hatte diese eine Klappermaus ein einzigartiges klappern. Im Katzenladen kam der Besitzer auf mich zu.  Er sprach immer mit einem ausgeprägten Dialekt und sagte freudig: Tach Frau dääää Bröööin, was kann ich für Sie tun? Ach ja, weiße Mäuse, die klappern. Er kannte wohl das Problem.  Ein ganzer Kasten  voll mit weißen Mäusen , wurde von uns geprüft.  Wir rappelten und schüttelten die Mäuse.  Hörten mit leicht schräg geneigten Kopf ob das klappern identisch mit der EINEN Maus war. Nein, keine dabei, ich habe noch mehr und eilte diensteifrig ins Lager. Wir schüttelten weiter Mäuse ...irgendwann musste ich innerlich lachen. Da standen zwei ausgewachsenen Menschen, rüttelten Mäuse um den Klang zu prüfen. Kurz entschlossen nahm ich 6 ausgewählte Exemplare mit.

Guck mal Baschi,  eine feie weiße Klappermaus. Baschi prüfte die Mäuse, spielte einmal damit, wir sahen uns schon auf der Gewinnerseite ... NEIN. Mit denen spiele ich nicht. Sie ging und ließ uns mit den Mäusen einfach dumm stehen. Irgendwann erklärte Madamchen anderes Spielzeug zu ihrem "Heiligtum". Aber es war nie wieder so ein Spiel mit ihr möglich wie mit dieser weißen Klappermaus.

Im Spätsommer 2004 zogen Finn und Fritjof ein. Mein Mann war der festen Überzeugung, Baschi wird sofort mit den Kleinen spielen. Ich hatte da so meine Zweifel.

  

Ich hatte  recht, Baschi weigerte sich wochenlang die quirligen kleinen Kerle überhaupt anzusehen. Mein Mann war enttäuscht. Als Baschi wieder etwas gnädiger wurde, bekamen die Kleinen schon bei einer Annäherung an Baschi  eine mächtige Ohrfeige und ernteten unfreundliches Fauchen. Cheyenne dagegen war begeistert. Endlich Freunde zum toben.

Dann, eines  Tages schleppte Finn ganz stolz etwas Unkenntliches grau-weißes aus dem Keller hoch.  Vorsichtig  nahm ich diese „ Etwas“ in Augenschein. Ich war auf alles gefasst. DAS war doch nicht möglich!!!  Doch es war möglich. Baschi erkannte es sofort. Es war die KLAPPERMAUS!!!!!!! Baschi nahm diesen Restbestand der Maus, sah uns  erwartungsvoll an ..... ja ich werfe ja schon. Jetzt spielt unsere bunte kleine Zicke  wieder mit der Klappermaus. Nicht, dass sie sich Finn gegenüber besonders dankbar zeigte. Der wurde noch eine ganze Weile von ihr übel angemacht. Die Klappermaus wurde von uns doppelt heilig gesprochen, Baschi spielt wieder glücklich und unsere größte Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass die Maus nicht mehr verschwindet.

Und was tun wir wenn die Maus wegen Überalterung auseinanderfällt???

Dezember 2012:leider ist der liebe und geduldige Herr Rütten plötzlich verstorben.  Wir werden ihn vermissen

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